Piet de Weerd

Er war schon im Leben eine Legende, und sein Name wird bis heute in Taubenzüchterkreisen mit großem Respekt genannt. Obwohl er selbst nie mit Tauben spielte, war sein Gefühl für Tauben und vor allem für Paarungen und Auslese beispiellos. Vor allem sein Gefühl für die Muskelqualität einer Taube, die er mit den Fingerspitzen seiner linken Hand ertastete, war phänomenal. Eine Gabe, die ihn zu einem Weltbürger machte, der in den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts um die ganze Welt reiste, nach Mexiko, in die USA, nach Südafrika und in den Fernen Osten. Eine Gabe, die ihm auch viel Dank und Anerkennung einbrachte, wie die Ehrenbürgerschaften von New Orleans und Lafayette.

Bücher

Durch seine Bücher teilte er sein Wissen und seinen Einblick in den Taubensport mit einem breiten Publikum, und viele Liebhaber haben daraus ihren Vorteil gezogen. Piet de Weerd schrieb seine Bücher in seinem eigenen Stil und machte die Züchter in seinen Büchern nicht nur mit den Größen des internationalen Taubensports vertraut, sondern auch mit seinen eigenen Einsichten in den Taubensport.

Forschung

Seine Qualitäten auf dem Gebiet der Auslese von Brieftauben waren einigen führenden Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Biologie und Zoologie nicht entgangen, sodass sie Piet de Weerd nur zu gerne in ihre Forschungen über Tauben einbezogen haben. Prof. Dr. William Keeton von der renommierten amerikanischen Cornell University befragte ihn im Rahmen seiner Forschungen über das Orientierungsvermögen von Tauben. Prof. Dr. Jan Bonsma aus Pretoria, der später durch die Entwicklung der Bonsma-Rinderrasse weltberühmt wurde, wandte sich an Piet de Weerd für seine Forschungen in Bezug auf die Vererbung bei Tauben. Mit dem Genetik-Professor Alfons Anker aus dem ungarischen Kaposvar arbeitete Piet de Weerd ebenso eng zusammen wie mit dem deutschen Biologen und Taubenzüchter Dr. Arno Meyer.

Rasse Aarden

Die wohl am meisten in Erinnerung gebliebene Leistung von Piet de Weerd im Taubensport ist wahrscheinlich seine Rolle bei der Schaffung der Aarden-Rasse, die bis heute eine führende Rolle in der internationalen Weitstreckenwelt spielt. Ohne Übertreibung können wir Piet de Weerd als Architekten der Aarden-Rasse bezeichnen, und zwar durch die Tauben, die er bei seinen vielen Besuche in Steenbergen für Jan Aarden mitbrachte, und die in der Kreuzung mit Tauben aus Steenbergen zu den Erfolgen auf vielen niederländischen Schlägen, wie Ligtenberg, Van der Par, Van Agtmaal, Van der Wegen, Cools, Vroegindeweij, Nipius und vielen anderen beigetragen haben. Piet de Weerd besorgte Jan Aarden Tauben von unter anderem Oomens (Delbar-Deguffroy), Delbar (u.a. über Dusarduijn und Wagemaker), Stichelbaut, Meesters und Burgemeester Boels, die die Basis der Aarden-Tauben bildeten. Die absolute Stammmutter von Jan Aarden, die „Oomens-Täubin“, wurde daher oft als „Piet de Weerd-Täubin“ bezeichnet

Piet Lazeroms

Piet de Weerd spielte auch eine wichtige Rolle bei Piet Lazeroms aus Zegge. Auf den Rat von Piet de Weerd kaufte Lazeroms ganze Schläge auf, die Jan Aarden-Tauben als Basis hatten. Auf diese Art, so argumentierte Lazeroms, bekam er auf jeden Fall die Guten, und dadurch entwickelte er sich zu einem echten Schatzhüter der Aarden-Rasse, von dem viele Züchter bei ihrer Suche nach guten Tauben wie die Gebr. Van Zelderen, Jacobs, Van Peperstraten und De Heijde profitieren würden.

George Fabry

Piet de Weerd hat nicht nur in den Niederlanden, sondern auch im Ausland seine Spuren hinterlassen. Der Kauf der ‚Wondervoske‘ bei Van der Flaes für die Schlaggemeinschaft Oomens-Van Tuijn erwies sich als echte Qualitätsinjektion. Bei George Fabry in Lüttich paarte er den ‚Franck‘ mit der Ringnummer BE44-306686 an „Héroine“ mit der Ringnummer BE47-1008650 und aus diesem Paar wurden der ‚Porthos‘, der ‚Aramis‘ und der ‚Favori‘ geboren, drei Tauben, die Fabry weltberühmt machten. Darüber hinaus spielt diese Linie auch eine wichtige Rolle im Stammaufbau bei den Gebr. Janssen, Arendonk.

Raymund Hermes

Auch Raymund Hermes aus Deutschland hat Piet de Weerd viel zu verdanken. Nicht nur wegen der guten Tauben, die er von Piet kaufte, darunter vor allem der „Piet“ (Meulemans), sondern auch, weil er von Piet de Weerd viel über den Taubensport lernte, wodurch Piet de Weerd in zweifacher Hinsicht zu den Erfolgen von Hermes beigetragen hat. In Südafrika brachte der von Piet de Weerd gezüchtete „Stallion Jan Aarden“ außerordentlich gute Nachkommen hervor, sodass von ihm noch immer mit Ehrfurcht gesprochen wird. Die berühmte „Didi“ -Linie von Van de Broucke-De Weerd ist ebenfalls durch jahrelanger Auslese, Inzucht und Kreuzung durch Piet de Weerd entstanden. „Didi“ selbst wurde 1989 1. Nationale Ass-Taube auf der Großen Weitstrecke von Belgien, einen Titel, den sein Nachkomme, der „Kleine Didi“, 1997 bei Etienne Devos ebenfalls gewann und dazu auch noch den 1. National Dax.