Klinische Diagnostik

Klinische Diagnostik ist eins meiner Steckenpferde. Das bedeutet in etwa, dass man anhand der Symptome der Taube (Tauben) und der Erzählung (über die Beschwerden) des Eigentümers und den Fragen und Antworten in Bezug auf diese Beschwerden (Anamnese) eine Reihe möglicher Ursachen für diese Probleme durchgeht und so zu einer (wahrscheinlichen) Diagnose kommt.

Weil es in der Taubenwelt so wenig Tierärzte gibt, die ein wenig Ahnung von Taubenheilkunde haben, wird man als Taubentierarzt selbstverständlich von Taubenzüchtern aus vielen Ländern um Rat gefragt. Wenn man dann auch noch mehrere Sprachen spricht, trägt das zu einem besseren Verständnis der Problematik bei.

Fragen stellen

Bereits ab Beginn meiner taubenmedizinischen Karriere wussten die Taubenzüchter mich zu finden. Das fing natürlich in den Niederlanden an und weitete sich schnell nach Belgien, Deutschland, England und Frankreich aus. Man lernt dann langsam aber sicher, wie man Fragen formulieren muss, um schlüssige Antworten zu bekommen. Man muss fast schematisch vorgehen, um Einblick in die Probleme zu bekommen, derentwegen man um Rat gefragt wird.

Wenn der Eigentümer keine klaren Symptome nennen kann, muss man allgemeine Fragen stellen wie zum Beispiel:
1. Wie lange besteht das Problem schon?
2. Fressen sie noch normal?
3. Trinken sie normal?
4. Wie alt sind die Tauben, die Probleme haben?
5. Magern sie ab?
6. Wie sieht der Kot aus, z.B. wässrig oder schleimig
    und welche Farbe hat er: grün, braun oder gelb?
7. Erbrechen die Tauben?
8. Sind sie kurzatmig, röcheln sie?
9. Gibt es Nervensymptome?
10. Lahmen sie oder fliegen sie schief?
11. Gibt es Sterbefälle, und wie lange dauerte es, bevor
      sie sterben und ungefähr wie viel Prozent sterben?
12. Wurden sie jedes Jahr gegen PMV geimpft, also auch
      die Zuchttauben, und wann wurden sie zum letzten Mal
      geimpft?
13. Haben sie gelbe Flecken oder Häutchen im Schnabel?
14. Haben sie Knubbel an den Augenlidern, an der Nase
      oder am Schnabel?

Das sind alles Fragen, die sehr wichtig sind, um Einblick in
die Problematik des Schlages zu bekommen.

Krankheiten ausschlißen

Abhängig von den Antworten auf die gestellten Fragen, gehen wir näher auf die Fragen ein, um zu einer differenzierten Diagnose zu kommen. Das heißt, dass wir eine Gruppe von Krankheiten einkreisen, bei denen die gemeldeten Probleme auftreten. Je besser man fragt, umso größer ist die Chance, dass man eine Reihe von Krankheiten schnell ausschließen kann. Hat man die Tauben in der Klinik, kann man den Kot schnell und einfach unter dem Mikroskop untersuchen und Abstriche aus der Kehle und der Kloake nehmen. Wenn auch diese Untersuchungen nichts ergeben haben, kann man sofort wieder eine Reihe von Krankheiten ausschließen.

Weitere Untersuchung

Wenn die Tauben in die Klinik gebracht werden, bekommen wir schnell einen ersten Eindruck, wenn wir uns den Korb (die Körbe) ansehen. Meistens sind sie von außen und innen sauber. Das sagt ganz allgemein etwas über den Besitzer bzw. den Versorger.

Bei Problemen mit den oberen Luftwegen und/oder wenn die Tauben nicht frisch und munter wirken, lasse ich eine schematische Zeichnung vom Querschnitt des Schlages machen. Auch dadurch bekommt man wichtige Informationen.

Bevor wir die Taube in die Hand nehmen, wird sie erst in aller Ruhe beobachtet. Wir achten auf die allgemeine Verfassung, den Kot, die Atmung und auf eventuelle auffallende Symptome wie Zittern, Kopfdrehen, Haltung der Flügel, Augenprobleme wie Schwellungen oder Entzündung der Nickhaut auf einer oder beiden Seiten. Dann nehmen wir die Tauben in die Hand und beurteilen den Ernährungszustand von normal bis zu mager oder zu fett. Wir wollen auch wissen, ob es sich um einen Vogel oder eine Täubin handelt, und wenn das nicht klar ist, fragen wir den Eigentümer danach.

Wir tasten auch die Legebeine und den Bauch ab, ob da alles normal ist. Des Weiteren wird das Gefieder angesehen, ob es Blutfedern oder andere Schäden gibt. Wir suchen auch nach Ektoparasiten auf den Schwungfedern, dem Schwanzansatz und dem Hals.

Danach betrachten wir den Kopf und den Schnabel, die Farbe der Nasenwarzen, die Farbe der Augenlider und ob sie eventuell geschwollen sind. Wir öffnen den Schnabel und sehen uns die Farbe der Schleimhäute an. Wir beurteilen die Kehlöffnung (muss ein ruhiger ‚Strich‘ sein) und sehen nach, ob darin gelbe/weiße Pünktchen, Häutchen bzw. Brocken vorhanden sind. Und an welchen Stellen sich diese Abweichungen befinden! Wir drücken auf die Nasenwarzen, und wenn die Tauben sofort niesen, ist das unnormal und zeugt von einer leichten Nasenschleimhautentzündung (Ornithosekomplex), wobei es auch sein kann, dass sie auch ein bisschen hellen bis gelblichen Ausfluss absondern. Wir drücken auf den Rücken, um zu hören, ob sie röcheln.

Der Zustand der Taube

De kop van de duif is in het algemeen een belangrijke graadmeter voor de algehele conditie. Glanzende ogen, witte oogranden, witte neuzen en strakke koppen, dat wil zeggen geen afstaande veertjes rond de oren en zeker geen zichtbare uitwendige ooropeningen. De nek en hals moeten ook glad zijn en blinken en zeker niet ruw en ‘schubbig’ zijn. Bij het openen van de vleugels moeten we geen abnormale weerstand voelen zoals in het geval van schouder of elleboog-paratyfus. Ook in het voorjaar na een lange, verplichte volièreperiode (met dank aan al die roofvogels zo’n factor 10 méér dan 25 jaar geleden) zien we zeer regelmatig schouderblessures in alle gradaties optreden evenals na een ‘zware’ vlucht, bijvoorbeeld kopwind, maar ook bij harde staartwind allemaal ten gevolge van beschadigingen van banden (pezen), kraakbeen en soms door een totale ontwrichting (luxatie) van het schoudergewricht, maar dan kunnen ze helemaal niet meer vliegen en komt het nooit meer goed. De vleugel ligt dan hoger op de staart (steekvleugel).

Der Kopf der Taube ist ganz allgemein ein wichtiger Gradmesser für die gesamte körperliche Verfassung. Glänzende Augen, weiße Nasen und glatte Köpfe, d.h. keine abstehenden Federchen um die Ohren und ganz bestimmt keine äußerlich sichtbaren Ohröffnungen. Nacken und Hals müssen auch glatt sein und glänzen und dürfen ganz sicher nicht rau und ‚schuppig‘ sein. Beim Öffnen der Flügel dürfen wir keinen unnormalen Widerstand fühlen, wie es bei Schulter- oder Ellenbogenparatyphus der Fall wäre. Auch im Frühjahr nach einer langen erzwungenen Periode in der Voliere (dank der Greifvögel zehn Mal mehr als vor 25 Jahren) sehen wir regelmäßig Schulterverletzungen in allen Abstufungen sowie auch nach einem ‚schweren‘ Flug, z.B. bei Gegenwind, aber auch bei starkem Rückenwind. Das sind Folgen von Schädigungen an Sehnen, Knorpeln und manchmal auch eines total ausgekugelten Schultergelenkes (Luxation). Aber dann können sie gar nicht mehr fliegen, und das kommt auch nie wieder in Ordnung. Der Flügel liegt dann höher auf dem Schwanz.

Brustmuskeln

Das Abtasten der Brustmuskeln ist auch sehr wichtig. Nicht nur, um den Ernährungszustand zu sehen, sondern auch in Zusammenhang mit Dehydration (Austrocknung). Dafür muss man übrigens sehr gut trainierte Fingerspitzen haben, und dieses Training dauert lange. Die Brustmuskeln müssen rosig sein mit vielen kleinen Blutgefäßen. Blaues ‚Fleisch‘ bedeutet, dass die Durchblutung der Muskeln nicht gut ist. Man muss die Farbe der Muskeln immer bei Licht (Sonne/Lampe) ansehen. Wenn es dunkel ist, scheinen die Muskeln von allen Tauben blau zu sein. Sie dürfen auch keine alten Daunen haben.
Danach werden die Legebeine und der Bauch inspiziert. Offene Legebeine und ein dicker Bauch sind natürlich nicht gut, es sei denn, dass es sich um eine Täubin handelt, die legen muss.

Kenntnis von Krankheiten

Sehr wichtig zu wissen ist auch, wie häufig eine Krankheit (ein Problem) im Verhältnis zu anderen Krankheiten vorkommt. Im Sommer sehe ich zum Beispiel 100 Schiefflieger, deren Problem durch eine unsichtbare Schulterverletzung hervorgerufen wird, während das Schieffliegen in 5 Fällen die Folge von Paratyphus und viel weniger als in einem Fall die Folge von Streptokokken ist. Im Winter ist das genau umgekehrt, mit der Einschränkung, dass wir selten Streptokokken-Infektionen finden sondern viel mehr Paratyphus!

Differentialdiagnose

Beim Erstellen einer genauen Diagnose ist die Erfahrung des behandelnden Tierarztes also von großer Bedeutung. Er muss die Reihe der möglichen Krankheiten durchgehen und anschließend eine sogenannte Wahrscheinlichkeitsdiagnose stellen. Das ist einfacher, wenn es sich um eine große Gruppe von Tauben handelt und schwieriger, wenn es nur eine Taube betrifft. In den letzten 20 Jahren werden wir jeden Tag von Züchtern aus aller Welt um Rat gefragt, und zwar aus etwa 40 Taubenländern, darunter Irak, Libyen, Marokko, Ägypten, Südafrika, China, Rumänien, Polen usw. Solange man Tauben retten und Menschen zufrieden stellen kann, hat man einen wunderbaren Beruf und kann man sich überall in der Welt Taubenfreunde machen.

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